Liebespuppen sorgen seit einigen Jahren in dem Mainstream, die mit ihren innovativen, hyperrealistischen Puppen und der fortschreitenden Robotik für großes Medienecho gesorgt. Viele Hersteller fingen mit großen Schaufensterpuppen an, und entwickelten immer komplexere Liebespuppen mit Geräuschen, Wärme und unterschiedlichsten Bewegungsmöglichkeiten. Bislang war das Thema jedoch auch immer ein Tabu, niemand sprach öffentlich über seine Sexdoll zu Hause. Dabei ist der Sexpuppen sehr unterschiedlich auszulegen. Vielen Nutzern dienen diese mittlerweile authentisch wirkenden Dolls als Partnerin für den Akt. Warum das immer noch so tabuisiert wird, ist unklar. Wenn Frauen sich mit Vibrator, Dildo oder anderen Sexspielzeugen befriedigen, ist das mittlerweile so normal, das die kleinen Helfer manchmal sogar offen im Zimmer liegen bleiben. Sobald ein Mann jedoch ein Sextoy nutzt, egal ob es sich dabei um eine Puppe oder eine künstliche Vagina handelt, wird es zum Tabu. Das erstaunt in einer modernen Welt, in der alle möglichen Geschlechter anerkannt werden und Rassismus selbst in kleinsten Zügen bekämpft wird. Warum dürfen Männer dann nicht offen über ihre kleinen Sexspielzeuge sprechen.
Liebespuppen nicht nur für Sex
Wie bereits angedeutet, dienen die Sexdolls nicht nur dem reinen Geschlechtsverkehr. In Japan wo es getragene Höschen auch direkt aus dem Automaten gibt, sind Liebespuppen für viele Japaner ganz normal. Dabei geht es vorweg nicht um den Akt, sondern um Nähe, Wärme und Geborgenheit.
Überall auf der Welt ist dieses zu beobachten. Der Verlust der Partnerin wird gerne durch eine individuelle Sexpuppe versucht zu kompensieren. Dabei ist es möglich, die Liebespuppe ganz nach der Optik der ehemaligen Partnerin gestalten zu lassen.
Corona führte zum Umsatzplus
Weltweit bemühen sich die Staaten die aggressive Corona-Politik weiter fortzuführen und ihre Bevölkerung weiter unter Zwangsmaßnahmen zu setzen. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Liebesleben. So viele Sexspielzeuge, wie in den letzten 2 Jahren, wurden weltweit noch nie verkauft. Vor allem der Absatz bei Liebespuppen ist deutlich gestiegen. So geben zahlreiche Hersteller der Sexpuppe an, dass in den letzten Monaten das Interesse und der Absatz der Sexdolls deutlich gestiegen sei. Auch andere Hersteller berichten Ähnliches.
Sexpuppen sind in den letzten Jahren so unglaublich realistisch geworden, dass man sie kaum ignorieren kann.. Wir glauben, dass es noch einige andere Faktoren gibt, die für die Popularität und die Aufmerksamkeit in den Mainstream-Medien verantwortlich sind. Zum einen sind wir heute so global vernetzt, dass es nur ein Youtube-Video oder ein besonders lustiges Sexpuppen-Meme braucht, um viral zu gehen, und plötzlich werden einer ganzen Bevölkerungsgruppe, die normalerweise nicht mit Puppen in Berührung kommt, die Augen (und die Münder!) für das Konzept weit geöffnet.
In der Regel sind die Leute begeistert davon, wie realistisch die Puppen sind, und wollen natürlich ihre Freunde mit ihrem neuen Wissen beeindrucken (oder schockieren). Andere wiederum sind völlig aus dem Häuschen und halten das Konzept für schlichtweg falsch, was sie auch in den sozialen Medien zum Ausdruck bringen. Wir alle haben unsere eigene Meinung, daran ist nichts auszusetzen. Ein weiterer Grund (für die Aufmerksamkeit) ist, dass das Thema in Gemeinschaften hineingezogen wird, die bereits aus anderen Gründen im Rampenlicht stehen.
Feminismus
Mit der „vierten Welle des Feminismus“ und der MGTOW-Bewegung (Men Going Their Own Way) sind Sexpuppen zu einem heißen Diskussionsthema geworden – und es überrascht nicht, dass es in jeder Gemeinschaft Menschen gibt, die dafür und Menschen, die dagegen sind.
Wir Menschen haben eine angeborene Faszination für die Idee, die Werke von Mutter Natur zu kopieren, um zu sehen, wie unsere Fähigkeiten im Vergleich dazu sind oder ob wir auch nur annähernd die Dinge so gestalten können, wie Mutter Natur es so perfekt macht. Das zeigt sich in allen Bereichen der Kunst und des Designs, wir sind besessen davon, und ich denke, dass Puppen ein weiteres Medium sind, um sich selbst auszudrücken und in diesem Bereich zu forschen.
Vom Sex bis zu Puppentreffen
Du merkst schnell, dass es NICHT nur um Sex geht, sondern auch darum, kreativ und phantasievoll zu sein. Es ist ein Hobby, genau wie bei Oldtimern, und genau wie bei Autoausstellungen, bei denen die Leute bewundern, wie perfekt eine Maschine entworfen und gebaut wurde, ist es bei Puppen genau dasselbe. Viele Puppenbesitzer veranstalten sogar „Puppentreffen“, um genau das zu tun. Wir finden es ziemlich schrecklich, dass die meisten das Gefühl haben, sie müssten das alles ein bisschen geheim halten, weil die Medien und Außenstehende, die eine ziemlich zweidimensionale Vorstellung davon haben, wie Sexpuppenbesitzer/innen zu sein haben, so hart urteilen.
Wer kauft Sexpuppen
Die Kunden sind genauso vielfältig, wenn nicht sogar noch vielfältiger als jede andere Kundengruppe. Es ist ein Mythos, dass nur Männer Liebespuppen erwerben. Verkauft wird an alle Geschlechter, Paare und Sammler, Cosplayer und Rollenspieler, Witwen und Witwer, Junge und Junggebliebene, Gamer und Fitnessstudiobesucher, Fotografen und Fashionistas, um nur einige zu nennen.
Jeder hat seine ganz eigenen persönlichen Gründe, eine Puppe zu besitzen. Es gibt sogar Fernbeziehungen, die sich gegenseitig Puppen schenken. Manche besitzen eine, manche gleich 15.
Wenn man im Forum gefragt wird: „Wie viele Sexpuppen hast du?“, antworten manche: „Keine, aber ich habe drei Silikonpuppen, die mich emotional unterstützen“.
Oder: „Ich habe eine Sammlung von Puppen, von denen ich keine für den Sex benutze, sie sind einfach nur Puppen für mich“.
Einige sind durch Sex motiviert, andere nicht. Manche sind von einer bestimmten Sache motiviert und dann ändert sich das völlig unerwartet. Es ist ein sensibles Produkt, dass verkauft wird, und das Vertrauen und der Respekt gehen in beide Richtungen.
Sind Sexpuppen die langfristige Lösung?
Wer weiß, aber im Moment scheinen sie einen ziemlich guten Job zu machen und werden von Tag zu Tag beliebter. Die Welt hat sich in den letzten 20 Jahren stark geändert. Beinahe scheint es, als ob Männer und Frauen ihre Rollen getauscht hätten. Durch Online-Dating ist der Wahn nach Partnerschaften und sexuellen Beziehungen/Treffen in ad absurdum geführt worden. Viele Frauen sind scheinbar so verwirrt, dass sie nach dem Ende einer Beziehung sofort wieder einen neuen Partner suchen. Das Gefühl der Liebe verkommt zu einem Wort ohne Bedeutung.
Sexpuppen sind daher vielleicht etwas Beständiges, etwas, das dem Gefühl von Sehnsucht, Wärme und Geborgenheit nahekommen kann.
Silicone Lovers
Liebespuppen heilen die Einsamkeit und verbessern die sexuellen Beziehungen. Diese besondere Partnerschaft, vielleicht auch als Fetisch bezeichnet, ist nicht geprägt von dem gesellschaftlichen Trends, denen Liebe und die Suche nach einem Partner unterlegen ist. Es ist etwas ganz Privates, Intimes. Keiner von beiden postet auf Facebook, Insta oder anderen Medien über seine (neue/alte) Liebe, sondern genießt die gegenseitigen Begegnungen (in welcher Form diese auch immer ausfallen).
