Lippen aufspritzen liegt scheinbar im Trend. Seit Jahren und weiterhin scheint der Eingriff von Frauen in fast jedem Alter zu erfolgen. Was haltet Ihr davon? Ist das für Euch sexy oder genau das Gegenteil? Wir freuen uns auf Eure Meinung (unten im Kommentarfeld)).
Volle, geschwungene Lippen gelten in der heutigen Zeit als Inbegriff von Sinnlichkeit, Jugendlichkeit und Attraktivität. In den letzten Jahren hat sich das sogenannte „Lippenaufspritzen“ zu einem echten Schönheits-Trend entwickelt – bei jungen wie auch älteren Frauen. Doch warum ist das so? Was steckt hinter dem Wunsch nach vollen Lippen, wie funktioniert der Eingriff, welche Risiken gibt es und wie stehen Männer eigentlich dazu?
Warum lassen sich Frauen die Lippen aufspritzen?
Der Wunsch nach volleren Lippen hat verschiedene Ursachen – und ist oft mehr als bloße Eitelkeit. In unserer Gesellschaft spielen Schönheitsideale eine große Rolle. Stars wie Kylie Jenner, Kim Kardashian oder Bella Hadid haben diesen Trend massiv beeinflusst. Ihre vollen Lippen gelten als ästhetisches Vorbild und werden von Millionen von Followerinnen auf Social Media bewundert und imitiert.
Psychologisch betrachtet steht der Wunsch nach vollen Lippen häufig auch im Zusammenhang mit dem Streben nach Jugendlichkeit und Weiblichkeit. Denn mit dem Alter verlieren die Lippen an Volumen, Kontur und Farbe – ein natürlicher Prozess, den viele Frauen als störend empfinden. Das Aufspritzen wird dabei als unkomplizierte Möglichkeit gesehen, das jugendliche Erscheinungsbild zurückzugewinnen oder zu betonen.
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Ein weiterer Grund ist das gestiegene Selbstbewusstsein vieler Frauen: Schönheitseingriffe gelten heute nicht mehr als Tabu, sondern als legitimes Mittel zur Selbstoptimierung. Die Hemmschwelle für sogenannte „minimalinvasive Eingriffe“ wie das Lippenaufspritzen ist deutlich gesunken.
Seit wann gibt es die Möglichkeit, Lippen aufzuspritzen?
Die Idee, die Lippen künstlich zu vergrößern, ist keineswegs neu. Bereits im 20. Jahrhundert experimentierten Ärzte mit verschiedenen Füllmaterialien – darunter Paraffin, Silikon oder Kollagen. Diese Methoden waren allerdings mit hohen Risiken verbunden und führten oft zu unschönen Verhärtungen oder Entzündungen.
Erst in den 1990er Jahren revolutionierte die Entwicklung der Hyaluronsäure den Bereich der ästhetischen Medizin. Hyaluron ist eine körpereigene Substanz, die in der Haut Feuchtigkeit speichert und für Elastizität sorgt. Heute gilt Hyaluron als der Standard beim Lippenaufspritzen – sicher, gut verträglich und reversibel. Dadurch wurde der Eingriff auch für eine breite Öffentlichkeit interessant.
Was passiert beim Lippenaufspritzen?
Das Lippenaufspritzen mit Hyaluronsäure ist ein vergleichsweise einfacher, ambulanter Eingriff. Er dauert meist nicht länger als 20 bis 30 Minuten. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch und einer Analyse der Lippenform wird die Region lokal betäubt – oft mit einer betäubenden Salbe oder durch die Zugabe von Lidocain im Filler selbst.
Dann injiziert der Arzt die Hyaluronsäure mit einer feinen Nadel oder Kanüle in gezielte Bereiche der Lippe – je nach gewünschtem Effekt: mehr Volumen, definierte Konturen, ein symmetrischeres Aussehen oder ein „Hydra-Boost“, also mehr Feuchtigkeit und Glanz.
Nach der Behandlung können Schwellungen oder leichte Blutergüsse auftreten, die aber meist nach wenigen Tagen abklingen. Die volle Wirkung des Fillers zeigt sich oft erst nach etwa einer Woche.
Wie teuer ist das Lippenaufspritzen im Durchschnitt?
Die Kosten für das Lippenaufspritzen variieren je nach Anbieter, Standort, Erfahrung des Arztes und verwendeter Menge an Hyaluronsäure. In der Regel bewegen sich die Preise in Deutschland zwischen 200 und 400 Euro pro Behandlung. In einigen Großstädten oder bei besonders renommierten Ärzten kann der Preis auch deutlich höher liegen.
Billigangebote unter 150 Euro sind mit Vorsicht zu genießen – hier besteht oft das Risiko, dass minderwertige Materialien oder unerfahrene Behandler im Spiel sind. Da der Filler nach einigen Monaten vom Körper abgebaut wird, sind regelmäßige Auffrischungen notwendig, was die Behandlung zu einem fortlaufenden Kostenfaktor macht.
Lassen sich auch Männer die Lippen aufspritzen?
Ja, auch Männer greifen inzwischen zunehmend zu ästhetischen Eingriffen – wenn auch in kleinerem Ausmaß als Frauen. Während Männer früher in Sachen Schönheit oft zurückhaltender waren, entwickelt sich auch bei ihnen das Bewusstsein für ein gepflegtes und jugendliches Aussehen.
Beim Lippenaufspritzen geht es Männern meist weniger um auffälliges Volumen, sondern eher um das Ausgleichen von Asymmetrien, das Betonen der Lippenkontur oder das Auffrischen müder Gesichtszüge. Der Trend ist zwar noch deutlich weiblich dominiert, aber der Männeranteil steigt – vor allem in urbanen Regionen und in der Medienbranche.
Was halten Männer davon, wenn sich Frauen die Lippen aufspritzen lassen?
Die Meinungen von Männern zu diesem Thema sind sehr unterschiedlich. Während einige Männer volle Lippen als besonders attraktiv empfinden und ästhetische Eingriffe grundsätzlich befürworten, lehnen andere solche „künstlichen“ Veränderungen ab. Viele Männer geben an, dass sie sich natürliche Schönheit wünschen.
Interessanterweise zeigen Umfragen, dass viele Männer Lippenaufspritzen negativ bewerten – insbesondere, wenn es übertrieben wirkt oder unnatürlich aussieht. Gleichzeitig erkennen sie jedoch häufig gar nicht, wenn der Eingriff professionell und zurückhaltend durchgeführt wurde. Die Kunst liegt also in der Natürlichkeit.
Ist Lippenaufspritzen gefährlich? Worauf sollte man achten?
Grundsätzlich gilt das Lippenaufspritzen mit Hyaluron als sicher – vorausgesetzt, es wird von einem qualifizierten Facharzt durchgeführt. Dennoch ist es ein medizinischer Eingriff, der Risiken birgt:
Mögliche Nebenwirkungen:
- Schwellungen, Rötungen, Blutergüsse
- Verhärtungen oder Knötchen
- Asymmetrien oder Überkorrekturen
- Allergische Reaktionen
- Infektionen (bei unsteriler Durchführung)
- In sehr seltenen Fällen: Gefäßverschluss, der unbehandelt zu Gewebeverlust führen kann
Daher ist es wichtig, sich an erfahrene Ärzte zu wenden – am besten Fachärzte für plastisch-ästhetische Chirurgie oder Dermatologie. Von Behandlungen in Kosmetikstudios oder von nichtärztlichem Personal ist dringend abzuraten.
Worauf sollte man achten?
- Eine ausführliche Aufklärung und Anamnese vor der Behandlung
- Verwendung von hochwertigen, zertifizierten Fillern
- Keine Billigangebote
- Genaue Vorstellung vom gewünschten Ergebnis
- Hygiene und Seriosität der Praxis
Wann sind die Lippen wieder normal – und wie lange hält das Ergebnis?
Nach dem Eingriff sind die Lippen in der Regel für ein paar Tage geschwollen, bei manchen Patienten auch leicht druckempfindlich. Blutergüsse oder Unebenheiten klingen meist innerhalb von 3 bis 7 Tagen ab. Die endgültige Form zeigt sich etwa nach einer Woche.
Das Ergebnis hält in der Regel zwischen 4 und 8 Monaten, abhängig vom Stoffwechsel, der verwendeten Menge und Art des Fillers sowie von Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Sport und UV-Strahlung. Danach wird die Hyaluronsäure vom Körper vollständig abgebaut – die Lippen kehren dann wieder zu ihrem Ursprungszustand zurück.
Wer dauerhaft volle Lippen möchte, muss die Behandlung regelmäßig auffrischen lassen.
Fazit: Schönheitstrend mit Verantwortung
Lippen aufspritzen ist längst kein Tabu mehr – sondern ein Trend, der sich in der Gesellschaft etabliert hat. Die moderne ästhetische Medizin bietet Frauen (und auch Männern) die Möglichkeit, ihr Aussehen sanft und gezielt zu verändern. Der Eingriff ist unkompliziert, vergleichsweise günstig und gut verträglich – sofern er professionell durchgeführt wird.
Wichtig ist dabei: Weniger ist oft mehr. Ein natürliches Ergebnis wirkt oft anziehender als übertriebene Lippen. Wer sich für eine Lippenvergrößerung entscheidet, sollte sich gut beraten lassen, realistische Erwartungen haben und vor allem auf Qualität setzen.
Denn wahre Schönheit kommt – trotz aller Trends – nicht nur von außen, sondern auch von innen.